Ich freue mich sehr, dass ich auf dieser Seite Texte vorstellen kann, die ich bei lieben Menschen entdeckt habe und die mir ganz besonders gut gefallen. Selbstverständlich veröffentliche ich nur Texte, für die mir die ausdrückliche Genehmigung der Autoren vorliegt - so, wie auch ich darum bitte, bei meinen Texten das Copyright zu beachten. Infos zum Copyright findet man übrigens im Autorenwebring (auf der Seite "links").

 

 

 

Index

 

Janna - Marianne Ney : Marietta

Aragorn - Schwarzblutengel : Kamel und Fahrrad

Sigi - Sigrid Boos : Bewahrte Glücksmomente

 

 

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Den Anfang auf dieser Seite macht Janna (Marianne Ney) mit dem wunderschönen Text von der "Igelin" Marietta.

 

 

Marietta

Marietta war der Name
Einer hübschen Igeldame.
Spitz bestachelt und sehr rege,
Lief sie ausgetret’ne Wege.

Einen Igelmann zu finden,
Sich voll Liebe an ihn binden,
Das war ihres Lebens Sinn,
Und so lief sie flugs dahin.

Endlich traf sie einen schönen,
Jungen den sie wollt’ verwöhnen.
Schnurstracks lief sie auf ihn zu,
Doch er sprach, was willst denn du.

„Ich brauch keine Igeldame,
Hase ist mein richt’ger Name.
Such’ dir einen and’ren aus,
Igelfrau’n sind mir ein Graus.“

Und so lief Marietta weiter,
Ihre Füße wurden breiter.
Plötzlich sah sie einen schlanken,
Kleinen Spitz ganz in Gedanken.

„Mensch, bist du ein toller Igel,
Freudig und mit Brief und Siegel
Wirst du jetzt mein Ehemann.“
Spitz der sprach: „ Ich denk nicht dran.“

Ganz gefrustet zog sie weiter,
Ihr Gemüt war nicht mehr heiter.
Dennoch gab sie es nicht auf,
Und das Los nahm seinen Lauf.

Aus der Ferne, ganz allein,
Kam ein nettes Stachelschwein.
Und Marietta, die nicht faul,
Küsst es blitzschnell auf sein Maul.

Doch das Schwein sprach ganz empört:
„Weißt du nicht, was sich gehört?
Meine Frau sticht dir ins Auge,
Weil zum fremdgehen ich nicht tauge!“

Und Marietta zog von hinnen,
Wollt’ von vorn nicht mehr beginnen.
Dann bleib ich ab jetzt allein,
Männer sind mehr Schein als Sein.

Trotzig zog sie über Land,
Als ganz plötzlich eine Hand
Zärtlich ihre Stacheln kost.
Marietta ist erbost.

Doch was sie dann vor sich sieht,
Ist ein Igel, der sich kniet.
„Gern werd ich dein Igelmann,
Der dich richtig lieben kann.“

Die Moral von der Geschicht’?
Wahres Glück sucht man nicht!
Es kommt, wenn man nicht dran denkt,
Weil es sich von selber lenkt….


3.12.2002  © by Marianne Ney 

 

 

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Natürlich darf auch ein Text von meinem absoluten Lieblingsara Aragorn (Schwarzblutengel) nicht fehlen:

 

 

 

Kamel & Fahrrad

Es lief im tiefsten Wüstensand mit Reiter auf dem Rücken,
ein Trampeltier, begann dann hier nach Stunden rumzuzicken
war durstig sehr, drum stoppte er bei nächsterer Oase
man trank wie krank, was gut gelang, denn reich an Wasser war se

Jetzt ritten sie nach Norden, in die Hitze dieser Wüste,
als plötzlich, beide war`n entsetzt, vorbei ein Radler düste.
Den fragte er "Wie machst du das, und ist dir nicht zu heiß?“
„Nein, nein, mein Herr, das ist es nicht, Ihr seht hier keinen Schweiß.“

„Wenn ich in die Pedale tret`, gibt`s Gegenwinde kühl,
das bringt mir Frische alle Zeit, ein schöneres Gefühl.“
„Hab Dank, wir werden heute noch die Taktik ausprobieren,
Drum lauf, Kamel, ganz schnell fortan auch du auf allen Vieren!"

So treibt er dieses arme Viech und reitet es mit Wonne,
durch Sand und Dünen, hofft er zu entfliehen dieser Sonne.
Doch dann, nach hundert Meilen, die sie hetzend so bestritten,
da bricht das Tier zusammen, seitdem hat sich`s ausgeritten.

Ganz traurig steht er vor dem Wrack und wimmert schon wie Sau
Erstand er dieses Tier doch einst zum Preise seiner Frau
Er zieht des Tieres Kopf zu sich und rüttelt an den Ohren,
„Allah, jetzt bitte hilf mir doch, ich glaub es ist erfroren!“


© Ara 12.08.04

 

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Auch Sigi hat schon viele schöne Texte geschrieben.Hier nun ein Text von Sigi (Sigrid Boos), der mir besonders gut gefällt:

 

Bewahrte Glücksmomente

 

ein kleines goldenes Herz 
auf dem zwischen all den Kratzern
das "Ich liebe dich" leuchtet
getrocknete bunte Wiesenblumen
die noch das Geheimnis
eines Sommers in sich tragen
Briefe und kleine Zettelchen
mit Liebesbotschaften
und bunt schillernde Muscheln
in denen man noch
das Meeresrauschen hört
erzählen von Alltagsfluchten

bewahrte Glücksmomente
an gemeinsame Zeit
die man nicht anhalten kann

und in die Stille tropfen leise
nur für mich hörbar
Fetzen von Worten
und Melodien von
alten Liedern herüber

wie damals
wird dabei ein Lächeln
auf meinem Gesicht
und ein zärtliches Gefühl
für dich da sein

(15.02.04)

© Sigrid Boos

 

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